Archive for the ‘Soziale Phobie’ Category
Eat me! I might not kill you.
Henrik und ich waren eben in der Karlsaue unterwegs. Ein bisschen Herbst tanken. Letztes Wochenende waren wir dort mit Freunden und ich hatte mich so geärgert keine Kamera mitzuhaben, denn auf den Wiesen wuchsen überall ganz wundervolle Pilze. Heute war ein Großteil leider abgemäht, aber ein paar Schüsse konnte ich dennoch machen. Ich kenne mich mit Fotografie nicht aus, merke jedoch, dass mir das Fotografieren an sich wahnsinnig viel Spass macht und ich das irgendwie gerne öfter machen würde. Mir ist währenddessen aufgefallen, wie problemlos ich mich im Park mit der Kamera bewegte und Fotos schoss. Vor gar nicht all zu langer Zeit war das öffentliche Fotografieren für mich mit wahnsinnig viel Angst verbunden. Deshalb bedeuten die Bilder heute für mich besonders viel. :)
Sowas wie Erleichterung.
Es ist schon verrückt, dass es bald fünfzehn Jahre gedauert hat. Ich kann mich an jeden Streit, jede Träne und jeden Moment der Angst von damals erinnern. Und jetzt. Ausgesprochen und wieder ausgebrochen. Für den Augenblick habe ich mich wie eine Zwölfjährige gefühlt. Habe mich verkrochen, geweint. Mein alter Freund, die Verlustangst, jede Nacht ganz fest bei mir. Aber nun bin ich doch eigentlich sechsundzwanzig Jahre alt. Die Situation ist eine Andere. Ich fahre wieder hoch. Bin irgendwie sowas wie stark. Bin über jede Sekunde dankbar, die mir Sicherheit verschafft.
Es fällt was ab. Vom Herzen. Der dicke Stein, der es über Jahre immer mehr zerdrückte. Die Resignation, die diesen beschützte, wich. Und da keimte es unter dem Stein. Es keimte sowas wie Hoffnung. In Zukunft solle das Herz frei liegen. Voller Inbrunst soll es rufen. Und bestimmt gehört werden.
Ich merke wie meine Tränen trocknen und sich alte Wunden endlich zu schließen beginnen.
Bedingungslos. Liebe. Familie.